
Positive Stimmungslage für CDU in NRW und zur Kommunalwahl am 14. September 2025
Kommunalwahl 2025: CDU klar vorn, AfD legt stark zu
Am 14. September sind in Nordrhein-Westfalen rund 13,7 Millionen Menschen aufgerufen, bei der Kommunalwahl über die Zusammensetzung von Räten, Kreistagen und Bezirksvertretungen abzustimmen. Die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa (NRW-Check) zeigt gut zwei Monate vor der Wahl eine klare Führungsposition der CDU. Aktuell würden 32 Prozent der Wahlberechtigten in NRW ihre Stimme der CDU geben. Damit liegt die Partei von Ministerpräsident Hendrik Wüst zwar etwas unter ihrem Ergebnis von 2020 (34,3 Prozent), bleibt aber unangefochten stärkste Kraft.
Die SPD käme derzeit auf 22 Prozent – ebenfalls ein schwächeres Ergebnis als bei der letzten Kommunalwahl (24,3 Prozent). Deutliche Verluste drohen den Grünen, die nach ihrem Rekordergebnis von 20 Prozent im Jahr 2020 aktuell nur noch 14 Prozent erzielen würden. Bemerkenswert ist, dass die AfD mit ebenfalls 14 Prozent massiv zulegen könnte: 2020 hatte sie landesweit nur 5,1 Prozent erreicht. Damit dürfte sie in vielen Räten und Kreistagen künftig eine deutlich stärkere Rolle spielen. Die Linke käme auf 6 Prozent, die FDP auf 3 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht auf 2 Prozent.
Die Wahlbeteiligung könnte im September deutlich steigen. Während 2020 nur knapp 52 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben, geben nun 71 Prozent an, auf jeden Fall wählen zu wollen. Allerdings zeigt sich hier ein erheblicher Informationsbedarf: 57 Prozent wissen derzeit noch nicht, dass die Wahl überhaupt ansteht. Besonders hoch ist die Kenntnis über den Termin unter CDU-Anhängern.
Kommunalwahl als wichtiger Stimmungstest
Obwohl 67 Prozent der Befragten angeben, bei der Kommunalwahl vor allem auf kommunale Themen zu achten, spielt die Parteibindung eine große Rolle. 56 Prozent wählen vor Ort meist dieselbe Partei wie auf Landes- oder Bundesebene. Nur 27 Prozent entscheiden sich kommunal bewusst anders. Damit wird die Wahl auch als erster größerer Stimmungstest nach der Bundestagswahl gewertet.
Stimmungslage in den Kommunen: Hohe Erwartungen, große Probleme
Die Menschen in NRW bewerten die Angebote vor Ort sehr differenziert. Besonders kritisch fällt die Einschätzung der Infrastruktur aus: Drei Viertel der Befragten halten den Zustand der Straßen für inakzeptabel. In den Metropolen mit über 500.000 Einwohnern sind sogar nur 16 Prozent mit der Straßenqualität zufrieden. Der Wohnungsmarkt ist ebenfalls ein Sorgenkind: Landesweit äußern sich nur knapp ein Drittel zufrieden, in den größten Städten sind es sogar nur 14 Prozent. Besonders Menschen mit niedrigem Einkommen leiden unter dem angespannten Wohnungsangebot.
Auch die Situation der Schulen wird schlecht bewertet. Landesweit sind nur 17 Prozent der Befragten zufrieden, in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern sogar nur 8 Prozent. Dagegen schneidet die Gesundheitsversorgung mit 62 Prozent Zustimmung recht gut ab. Beim Thema Sicherheit zeigt sich ein starkes Stadt-Land-Gefälle: Während sich in Kleinstädten über 70 Prozent sicher fühlen, sind es in den großen Städten oft deutlich weniger als die Hälfte. Der öffentliche Nahverkehr wiederum wird in den Großstädten besser bewertet als auf dem Land.
Wichtige Themenfelder für den Wahlkampf
Die zentrale Frage für die Kommunalwahl wird sein, wie die Parteien die drängenden Probleme vor Ort ansprechen. Besonders stark bewegt die Menschen aktuell das Thema Migration und Flucht: Ein Drittel sieht darin das wichtigste Problem. Auch Verkehr und Mobilität (26 Prozent) sowie Bildung (20 Prozent) werden häufig genannt. Innere Sicherheit und Kriminalität erreichen mit 17 Prozent einen Höchstwert seit Beginn der Befragungsreihe. Neu in den Fokus rückt auch die Finanzlage der Kommunen: Jeder zehnte Befragte empfindet sie als problematisch, was angesichts steigender Kassenkredite und fehlender Investitionsspielräume politisch brisant ist.
Landesweite politische Stimmung zugunsten der CDU
Parallel zur kommunalen Ebene zeigt sich auch landesweit eine stabile Mehrheit für die schwarz-grüne Landesregierung. Wenn aktuell Landtagswahl wäre, käme die CDU auf 38 Prozent – deutlich stärker als die Bundes-CDU, die bundesweit auf 30 Prozent taxiert wird. Die Grünen lägen bei 13 Prozent und könnten damit zusammen mit der CDU ihre Mehrheit verteidigen. Die SPD käme auf 17 Prozent, die AfD (bzw. MD) auf 16 Prozent. Die FDP würde mit nur 3 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag verpassen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst genießt in NRW weiterhin eine hohe Popularität. Zwar hat sich seine Bewertung leicht verschlechtert, aber 63 Prozent der Menschen sehen seine Regierungsfähigkeit positiv. Seine persönlichen Beliebtheitswerte liegen bei 54 Prozent, während 32 Prozent unzufrieden sind. Die Landesregierung insgesamt wird von 49 Prozent der Wahlberechtigten positiv bewertet.
Die SPD hingegen tut sich auch in der Opposition schwer. Nicht nur liegt sie deutlich hinter der CDU, auch ihr Fraktionsvorsitzender Jochen Ott erhält schwache Zustimmungswerte. Gerade einmal 13 Prozent zeigen sich mit seiner Arbeit zufrieden, während eine große Mehrheit sich kein klares Urteil zutraut.
Fazit und Ausblick
Die CDU in NRW kann mit großem Selbstbewusstsein in den Kommunalwahlkampf starten. Sie bleibt landesweit klar stärkste Kraft und profitiert von der hohen Zustimmung zur Landesregierung und der persönlichen Beliebtheit ihres Ministerpräsidenten. Dennoch zeigen die Umfragen, dass die Partei den Wahlkampf nicht auf die leichte Schulter nehmen darf: Verluste im Vergleich zu 2020 sind möglich, vor allem in Konkurrenz mit einer deutlich erstarkten AfD, die in manchen Räten und Kreistagen zu einem echten Faktor werden könnte.
Die großen kommunalpolitischen Themenfelder wie Verkehr, Sicherheit, Wohnraum, Bildung und Integration werden im Wahlkampf eine zentrale Rolle spielen. Hier wird es entscheidend sein, mit glaubwürdigen Konzepten und Lösungen zu überzeugen. Ebenso wichtig wird eine gezielte Informationsarbeit sein: Viele Wahlberechtigte kennen den Wahltermin bislang nicht. Nur wenn es gelingt, diese Menschen zu erreichen und zu mobilisieren, kann der aktuell stabile Rückhalt in konkrete Wahlerfolge am 14. September 2025 übersetzt werden.