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Kommunale Speerspitzen im Düsseldorfer Landtag |
?Wir nehmen den Bürgerwillen ernst? |
Zahlreiche ?alte? und neue CDU-Abgeordnete sind neben ihrer Parlamentsarbeit auch kommunalpolitisch tätig. Sie bringen ihre vor Ort gemachten Erfahrungen in die Arbeit des Düsseldorfer Landtags ein. Die Kommunal-Info stellt einige vor: |
Hans Peter Lindlar (Hennef) |
Seit 1990 sitzt der Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende der KPV im Düsseldorfer Landtag. Die Schwerpunkte seiner parlamentarischen Arbeit liegen in der Kommunal- sowie Umweltpolitik. ?Meine langjährigen Erfahrungen als Rats- und Kreistagsmitglied sowie Fraktionsvorsitzender hilft mir dabei enorm. Ich weiß, wie vor Ort die Uhren ticken?, so Lindlar. Ganz besonders wichtig ist dem Präsidiumsmitglied des nordrhein-westfälischen Städte- und Gemeindebundes das kommunale Ehrenamt. ?Wir dürfen nicht immer nur auf die Bürgermeister schauen. Die kommunale Selbstverwaltung braucht beides ? das Haupt- und das Ehrenamt.? Und so verwundert es nicht, dass sich der zweifache Familienvater ganz besonders für ein ausgewogenes Verhältnis von Verwaltung und Politik in den Gemeinden einsetzt. Der umweltpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion hat sich für die kommende Legislaturperiode einiges vorgenommen. ?Eine wichtige Aufgabe einer CDU-geführten Landesregierung wird sein, alle Möglichkeiten der Gebührensenkung zu prüfen und unsinnige Hindernisse zu beseitigen. Dies ist möglich, ohne die bestehenden hohen Umweltstandards in der Abfall- und Abwasserwirtschaft abzusenken. Ziel muss es sein, die Kalkulation aller kommunalen und Verwaltungsgebühren so transparent zu gestalten, dass sie für die Bürgerinnen und Bürger vergleichbar, überprüfbar und damit einsehbarer werden.? Marie-Luise Fasse (Rheinberg) Den Weg in die Landespolitik führte Marie-Luise Fasse zunächst über die Kommunalpolitik. Sie machte die ?klassische Karriere?: zunächst sachkundige Bürgerin, später dann Rats- und Kreistagsmitglied. Seit 1995 vertritt die stellvertretende KPV-Landesvorsitzende den Kreis Wesel im Düsseldorfer Landtag. Der Kontakt zur Basis hat die CDU-Kreisvorsitzende nie verloren. Ihr Ratsmandat ist ihr unglaublich wichtig: ?Man muss ja wissen, wo der Schuh drückt.? Bei zahllosen Anlässen trifft sie Menschen, die ihr abseits von Landespolitik und Medien ihre Sicht der Dinge vermitteln. Gerade deswegen schätzt Fasse diese persönlichen Gespräche: ?Politik ist Leben. Nur durch den persönlichen Kontakt erhalte ich die Anstöße, die wichtig für mein Handeln auf der landespolitischen Ebene sind.? In der vergangenen Legislaturperiode war die Mutter eines Sohnes Vorsitzende des Auschusses für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Diese Arbeit schlägt sich auch in ihrer eigenen persönlichen Programmatik nieder: ?Die Landwirtschaft ist eine tragende Säule gerade im ländlichen Raum. Sie schafft und erhält die attraktive Kulturlandschaft. Das gilt auch für meine Heimat - den Niederrhein.? Als Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtags weiß die 57-Jährige um die Bedeutung des Ausbaus der Verkehrswege. Hier hat sie insbesondere Lückenschlüsse und den Bau wichtiger Ortsumgehungen sowie die Anliegen der Binnenschifffahrt im Auge. Auch in den kommenden fünf Jahren will sie Themen nach vorne bringen: Als vordringlich sieht sie eine grundlegende Gemeindefinanzreform an. Gleichzeitig wird sie die Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik mit dem Ziel eines höheren Wirtschaftswachstums, eine Bildungsreform bei gleichzeitiger Beibehaltung des dreigegliederten Schulsystems und eine Verwaltungsreform mit dem Ziel einer Entbürokratisierung und einer schlanken, bürgernahen Verwaltung vorantreiben. ?Das sind zwar alles große Aufgaben und Vorhaben, aber um unser Land endlich wieder nach vorne zu bringen, müssen wir alle anpacken! Gerade deswegen müssen wir nach dem Wahlsieg die Reformen in Angriff nehmen, damit es nicht nur unseren Kommunen im Land besser geht, sondern auch und vor allem den Menschen. Denn das haben sie nach 39 Jahren Rot bzw. Rot-Grün verdient!? Reimund Billmann (Herzogenrath) Wie man etwas unter Strom setzt, weiß Reimund Billmann. Schließlich ist der 61-Jährige gelernter Starkstromelektriker. Jetzt will er mithelfen, Nordrhein-Westfalen wieder flott zu machen. ?Es muss etwas passieren?, sagt der Vorsitzende des KPV-Bezirks Aachen, und denkt dabei an seine drei Kindern und fünf Enkelkinder. ?Ich habe mich von unten nach oben gearbeitet. Diese Erfahrungen haben mich geprägt: Ich möchte, dass jeder junge Mensch in NRW die Chance hat, eine gute Ausbildung und einen Job zu bekommen. Aus diesem Grund setze ich mich gerade für eine bessere schulische und berufliche Bildung ein!? Seit 2004 ist der Abteilungsleiter sowie stellvertretende Betriebsleiter im ?Un-Ruhestand?. Langeweile kennt er nicht. Dafür sorgt allein sein politisches Engagement. 1969 trat er der CDU bei ? als Reaktion auf den Wahlsieg von Willy Brandt. Im gleichen Jahr wurde Billmann Mitglied im Rat der Gemeinde Haaren, die im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Aachen integriert wurde. Nach einer kurzen kommunalpolitischen Auszeit wurde er 1978 Ratsmitglied in Herzogenrath. Seit 1989 führt er die dortige CDU-Fraktion. Auch im Aachener Kreistag und Regionalrat Köln hat er Sitz und Stimme. Im zweiten Anlauf hat es nun geklappt. 2000 noch knapp gescheitert, gelang ihm nun der Einzug in den Landag. ?Wenn man so lange Kommunalpolitik macht wie ich und ständig von der roten bzw. rot-grünen Landesregierung gegängelt, hintergangen und ausgenutzt wird, will man einfach etwas grundlegend verändern!? Eine ganze Reihe von Punkten hat er sich auf die Fahne geschrieben: Unterrichtsgarantie, Bürokratie- und Subventionsabbau sind nur einige: ?Es ist doch unsinnig, den Steinkohleabbau mit Milliarden zu fördern, während gleichzeitig 5 Millionen Unterrichtsstunden in den Schulen ausfallen. Wir brauchen junge und gut ausgebildete Menschen für unsere Wirtschaft!? |